Wild Boys kämpfen sich im letzten Drittel zurück

Eigentlich stand ja nur ein Vorbereitungsspiel auf dem Programm, aber wenn der Gegner Schönheide heisst, dann hat das per se schon immer mal eine gewisse Brisanz. Und so war ein recht dynamisches Spiel der beiden Lokal-Rivalen zu erwarten. Schönheide lief mit „voller Kapelle“ aufs Eis, während die Wild Boys ganz ohne Förderlizenzspieler und nun auch ohne den „zusätzlichen“ Verteidiger Daniel Brady auskommen mussten. Eine nicht ganz so komfortable Situation also für Trainer Torsten Buschmann.

 

 

 

Logo schoenheideVon einer Unterbesetzung war jedoch ab der ersten Sekunde nichts zu spüren. Hatte man ein vorsichtiges Abtasten erwartet, so sah man sich getäuscht. Beide Mannschaften waren gleich voll da. Das Spiel begann sofort recht engagiert, wobei beide Seiten zum Anfang des ersten Drittels ebenbürtig agierten. Nach vier Minuten Hin- und Her gelang es dann Dustin Hered, den Puck zum ersten Mal hinter Louis-Vincent Albrecht zu versenken. Weiter ging es durchaus gleichwertig. In der 13. Minute gelang dann Florian Brenninger (Vorlagen Pierre Gläser und Florian Lüsch) der verdiente Ausgleich, dem jedoch nur vier Minuten später im Powerplay für Schönheide der erneute Führungstreffer durch Mike Losch folgte. So endete das erste Drittel mit einem Rückstand für Chemnitz.

Das zweite Drittel begann wieder mit einem engagierten Spiel, wobei man den Wild Boys anmerkte, dass der Ausgleich unbedingt gewollt war. Chancen für beide Seiten. Aber wie schon oftmals in den vergangenen Partien war das zweite Drittel das „verhexte“. Schon in der 26. Minute flog der Puck von Petr Kukla erst an den Pfosten, bevor er in Albrechts Tor landete. Nur einige Minuten später kam es zum Gemenge und Diskussionen, wofür der Chemnitzer Tobias Rentzsch für 10 Minuten vom Eis musste. Nun zerfaserte das Chemnitzer Spiel etwas, aber Lukas Komarek war in der 30. Minute im Glück, als er auf Vorlage durch Pierre Gläser und Florian Brenninger den Anschlusstreffer versenken konnte. Nun stand es 2:3 und Trainer Torsten Buschmann wechselte den Goalie. Für Louis-Vincent Albrecht kam Elmar Trautmann aufs Eis, der auch gleich gefordert wurde, denn das Spiel wurde zusehends aggressiver gespielt. In der 37. Minute musste Trautmann hinter sich greifen, als der Puck vom Schönheider Kapitän Miroslav Jenka über die Torlinie rutschte. So ging das „verflixte“ zweite Drittel zugunsten von Schönheide mit einem 2:4 Rückstand für die Wild Boys zu Ende.

Nun war es die Frage, ob die Wild Boys das Spiel noch zu drehen vermochten. Schönheide begann dominierend, einen Zwei-Tore-Abstand im Rücken. Das das jedoch nichts zählte, bewies in der 47. Minute Michael Stiegler, der unter Vorlagen von Benjamin Schulz und Toni Uhlig den Puck gekonnt hinter den Schönheider Goalie zu bringen vermochte. Das Spiel wurde nun sehr emotional geführt, immer wieder kam es zu Rangeleien und entsprechenden Strafen für beide Mannschaften. Chemnitz drängte nun massiv auf den Ausgleich. Von den Chemnitzer Fans sangesfreudig unterstützt, erkämpften sich die Wild Boys immer wieder den Puck und spielten offensiv nach vorn. Und so fiel dann in der 52. Minute der überaus verdiente Ausgleich durch Lukas Komarek, der eine Vorlage von Georg Albrecht und Torsten Hofmann verwertete. Die Wölfe schienen nun etwas konsterniert zu sein, denn den Zwei-Tore-Vorsprung hatte man so im dritten Drittel an die engagiert kämpfenden Wild Boys verloren.

Noch einmal brannte das Eis – Chemnitz in Unterzahl, die verdient durch den vollen Körpereinsatz der Verteidiger – überstanden wurde. Aber mit genau diesem Engagement konnte Chemnitz das Spiel mit einem 4:4 beenden, nachdem es sich in den letzten zehn Minuten des Spiels wieder zurückgekämpft hatte.

Chemnitz ist nun also eine anderthalbe Woche vor dem Punktspielstart durchaus für die kommenden Aufgaben gewappnet. Die Mannschaft agiert als geschlossenes Team. Und obwohl man von vielen vor Saison bereits als „Underdog“ abgeschrieben oder als Überraschungskandidat gehandelt wurde, so lassen doch die bisherigen Spiele und die darin gezeigte Steigerung doch durchaus auf spannende Spiele hoffen. Dass Trainer Torsten Buschmann durchaus richtig gewählt hat, zeigte bei der heutigen Partie unter anderem auch der Chemnitzer „Neu-Kontingentler“ Lukas Komarek, der nicht nur seine Qualitäten als Teamplayer, sondern auch seine Zielsicherheit bei zwei Toren unter Beweis gestellt hatte.

Der ERV 07 e.V. bedankt sich bei etwa 180 Zuschauern und bei den sangesfreudigen Fans in der heimischen Küchwaldhalle. Bully zum nächsten Spiel am Sonntag gegen den ETC Crimmitschau U22 ist um 17:00 Uhr.

 

 

 

 

 

Chemnitz Crashers