"Daran müssen wir arbeiten"

In einem Interview mit der „Freien Presse“ sagte Esbjörn Hofverberg in der letzten Woche, dass philosophisch ausgedrückt, der Weg das Ziel sein werde. Wie richtig er damit liegt, zeigte das gestrige Vorbereitungsspiel gegen die Höchstadt Alligators.

 

 

 

 

alligators hoechstadt

Höchstadt begann von der ersten Sekunde an druckvoll, spielte schnell und gab zu keiner Minute das Spiel aus der Hand. Schnell war klar, dass Chemnitz so seine Probleme mit dem Spiel der Höchstädter haben werde. Und so stand am Ende eine klare 0:4 Niederlage für Chemnitz zu Buche. Zwar nahm das Spiel der Chemnitzer im Laufe des zweiten und auch im letzten Drittel etwas an Fahrt auf, zu keiner Zeit aber konnten die Wild Boys den Alligators wirklich gefährlich werden.

Gästetrainer Daniel Jun fasste dann das Spiel so zusammen: „Ich denke, dass unser Sieg heute verdient war, aber das Ergebnis war vielleicht zu deutlich. Wir hatten noch mehr Chancen, aber Chemnitz hatte ebenso seine Chancen. Das Überzahlspiel war gut auf unserer Seite. Das hat meiner Meinung nach heute das Spiel entschieden. Ich denke, wir waren am Ende etwas abgezockter. Deswegen haben wir das Spiel gewonnen.“*

Auch Wild Boys Trainer André Dietzsch sah es ähnlich: „Wir sind immer noch in der Findungsphase. Wenn man das erste Drittel nimmt, dann war es einfach zu wenig. Jeder Einzelne muss von der Einstellung her wach werden. […] Es braucht halt noch etwas Zeit. Wir sind erst eine Woche auf dem Eis. Was viel entscheidender ist, dass auch ein 3-Meter-Pass mal ankommt. Es fängt ja noch bei Kleinigkeiten an, da brauche ich dann gar nicht über taktische Sachen reden.“

Zu den Ursachen der Niederlage ergänzte er: „Man muss bereit sein zu laufen. Aber das war am Anfang definitiv nicht gegeben. Es wurden viel zu viele Räume gelassen und das ist bei so einer spielstarken Mannschaft tödlich. […] Es waren auch zu viele Strafen, die unnötig sind. […] Wir machen die entscheidenden Situationen nicht für uns, weil wir halt den Schritt zu langsam sind und vom Kopf her nicht geradlinig genug sind. Daran müssen wir arbeiten.“

Wille und Einsatz seien da, jedoch liegt das Potential noch in der Umsetzung: „Ich kann Pässe spielen, aber trotzdem mit Tempo gehen und mit Geradlinigkeit. Und dann muss ich den Abschluss suchen. Noch ein Kringel, nochmal links und nochmal rechts, davon müssen wir uns lösen.“ Hier sind auch die Führungsspieler gefragt, aber: „Auch die Führungsspieler müssen sich erst einmal finden, auch mit ihren Mitspielern. Das braucht auch ein bisschen Zeit und Verständnis. Und das kommt. Jetzt nach einer Woche muss man da auch noch etwas Geduld haben.“

Unschön war das Ergebnis eines Checks gegen den Höchstädter Stephan Hiendlmeyer, der nach Aussage von Trainer Daniel Jun längerfristig ausfallen wird: „Das ist das Problem an dem Spiel. Ich denke, dass wir ihn bis Weihnachten verloren haben. Das ist echt Sch…“ Den Wild Boys bleiben nun noch knapp zwei Wochen und zwei Vorbereitungsspiele Zeit. Dabei wird man hart arbeiten müssen, denn am 4. Oktober wartet mit Halle gleich ein schwerer Gegner auf das Chemnitzer Team. Hat man die Zeit? Dazu sagt André Dietzsch ganz klar: „Die Frage stellt sich nicht. Nach 14 Tagen ist die Uhr abgelaufen und dann wird man es sehen, beim Spiel gegen Halle.“

*Das ganze Interview gibt es demnächst auf dem YouTube-Kanal der Wild Boys.

 

 

 

 

 

 

 

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