Chemnitz holt verdient drei Punkte aus Leipzig
Das Spiel begann in den ersten beiden Minuten ausgeglichen – beide Mannschaften prüften sich. Diese Phase wurde jedoch schnell überwunden, als Pierre Gläser nach Vorlage von Toni Uhlig zum 0:1 in Führung brachte. Leipzig schien davon etwas überrascht zu sein, in dessen Folge Chemnitz sein Spiel stetig steigern konnte. Die Icefighter blieben jedoch gefährlich. In der 14. Minute gelang Fabian Hadamik der Ausgleich, was das Spiel wieder offener gestaltete. So ging man auch in die erste Pause.
Nach der Pause kam Chemnitz erneut top-motiviert aufs Eis, so dass sich das zweite Drittel vorwiegend vor Erik Reukaufs Kasten abspielte. Immer wieder musste der Leipziger Torwart ersichtlich darum kämpfen, den Puck unter Kontrolle zu behalten. Kaum war es den Leipzigern gelungen, den Puck aus dem eigenen Drittel zu befördern, schon standen wieder die Chemnitzer Jungs erneut vor dem Tor. Reukauf und die Leipziger Abwehr mussten hart dafür arbeiten. Allein der Puck wollte nicht hinter die Linie. In der 30. Minute reklamierte Chemnitz auf Tor, der Schiri hatte dies jedoch so nicht gesehen, so dass es weiterhin 1:1 stand. Der Führungstreffer lag jedoch in der Luft und so ließ sich schließlich Florian Brenninger in der 33. Minute nicht lange bitten und brachte damit Chemnitz überaus verdient in Führung. So ging es in die zweite Pause.
Im letzten Drittel hatten sich beide Mannschaften viel vorgenommen. Das Spiel wurde offener. Chemnitz behielt jedoch weitestgehend die Kontrolle über die Partie. In der 42. Minute konnte Tobias Rentzsch in Unterzahl die Führung zum 1:3 weiter ausbauen, was jedoch in der 43. Minute vom Leipziger Arthur Gross zum 2:3 konterkariert wurde. So musste also Tobias Rentzsch in der 53. Minute erneut ran und erhöhte die Führung zum 2:4.
Fünf Minuten vor dem Schlußpfiiff wurde es dann noch einmal dramatisch auf dem Eis. Es wurde eine Strafe gegen Antonio Schäfer angezeigt, in dessen Folge der Leipziger Goalie Erik Reukauf im Sprint zur Bank fuhr, um damit einen sechsten Feldspieler aufs Eis zu lassen. Leider lief er damit in die Bahn von Toni Uhlig. Es kam zum unglücklichen Zusammenprall bei dem Reukauf aus Eis fiel. Der Schiedsrichter entschied nun auf Behinderung des Torwarts, so dass in der Konsequenz sich Chemnitz plötzlich in einer 5:3 Unterzahl Situation befand.
Vor dem Chemnitzer Tor wurde es nun hektisch. Die Chemnitzer Abwehr „igelte“ sich ein, während Leipzig verbissen versuchte, den Puck in Albrechts Tor zu platzieren. Schließlich gelang es Sebastian Alt den Anschlußtreffer zu erzielen. Es standen nun noch 3 Minuten auf der Uhr und nun ging es um alles. Leipzig rannte ein ums andere Mal gegen den Chemnitzer Kasten an, der von den Wild Boys ebenso unnachgiebig verteidigt wurde. Der Abwehrkampf wurde schließlich durch die Schlußsirene beendet, womit die Wild Boys den überaus verdienten 3:4 Sieg einfahren konnten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Chemnitzer Jungs in Leipzig alles richtig gemacht haben. Man spielte puck- und passsicher, attackierte den Gegner bereits beim Aufbau und setzte diesem zusätzlich mit tempovollen Angriffen unter Druck. Der große Vorteil der Mannschaft scheint jedoch zu sein, auch in kritischen Situationen clever und abgebrüht die Nerven zu behalten und sich immer wieder ins Spiel zurückzukämpfen. So steht man zumindest bis zum heutigen Abend verdient an der Tabellenspitze.
Heute wartet nun eine weitere Herausforderung auf die Mannschaft. Der amtierende Oberliga-Meister Saale Bulls Halle zeigte sich bereits in der Vorbereitung als überaus stark und unterstrich das noch beim letzten Vorbereitungsspiel, bei dem man die Weserstars Bremen mit einem unglaublichen 21:0 (im Übrigen der neue Vereinsrekord) förmlich aus der Halle fegte. Dementsprechend dürfte man in Halle auch vor Selbstbewusstsein strotzen. Und natürlich gilt Halle auch in dieser Saison wieder als die Mannschaft, der man am ehesten zutraut, die Oberliga anzuführen.
Trotz alledem wird man in Halle gewarnt sein. Als der leichte Gegner, als den man die Wild Boys noch vor Monatsfrist eingeschätzt haben mag, gelten sie nach den beiden ersten Spielen keineswegs mehr. Heute wird sich zeigen, wie sich die Chemnitzer Mannschaft gegen den Favoriten schlagen wird. Auf geht’s …
Stenogramm:
4:35, 0:1, Pierre Gläser (Toni Uhlig); 14:42, 1:1, Fabian Hadamik (Sebastian Alt, Jiri Mikesz); 33:21, 2:1, Florian Brenninger (Jari Pietsch, Florian Lüsch); 42:13, 3:1, Tobias Rentzsch (Michal Vymazal, Torsten Hofmann); 43:15, 3:2, Arthur Gross (Lars Müller); 53:46, 4:2, Tobias Rentzsch (Georg Albrecht); 57:00, 4:3, Sebastian Alt (Florian Eichelkraut, Fabian Hadamik)