"Wir wollen ein Sprungbrett sein, für Jungs, die weiterkommen wollen"
Gestern präsentierte sich der neue Coach der Wild Boys André Dietzsch erstmals der Öffentlichkeit. Dazu hatten die Verantwortlichen des ERV 07 e.V. in das mexikanische Restaurant Espitas geladen.
Bei den doch recht sommerlichen Außentemperaturen hatten sich geschätzt sechzig Interessierte im Restaurant Espitas zusammengefunden, um den neuen Trainer André Dietzsch kennen zu lernen und dabei etwas über seine Einstellung und seine Schwerpunkte für die nächste Saison zu erfahren. Dabei waren neben den Fans der Wild Boys, Freunden des Chemnitzer Eishockeys und einigen Spielern auch Sponsoren anwesend, um sich zu informieren.
Nach einer kurzen Einleitung zu seiner Person erklärte der neue Trainer die Eckpunkte der Saison. Dabei wurde deutlich, dass man wie in der letzten Saison das Konzept der jungen Mannschaft weiterverfolgen werde. Ziel sei es, talentierte junge deutsche Spieler mit gestandenen Spielern zu mischen. So werde man langfristig die Qualität am Standort Chemnitz erhöhen. „Wir wollen auch ein Sprungbrett sein, für Jungs, die noch weiterkommen wollen.“ sagte dazu André Dietzsch. Dabei wird neben der sportlichen Karriere auch großer Wert auf die Ausbildung gelegt. „Das ist für mich ein wichtiger Aspekt.“ sagte der Trainer dazu.
Auch zum Stand der Verpflichtungen nahm der Coach Stellung „Diese Fragen sind ja immer da. Was ist mit der Mannschaft? Wer kommt da? Wer spielt nächste Saison? Aus meiner Sicht ist die Lage da ganz entspannt. Die Eigengewächse sind da. Es ist da schon sehr wichtig, dass da das Gerüst da ist. Das ist auch ganz wichtig für das Team. Was Neuzugänge betrifft sind wir dran. Es gibt den einen oder anderen Namen, aber den werden wir jetzt noch nicht preisgeben. Das wird dann passieren, wenn die Tinte unter den Verträgen trocken ist. Auf jeden Fall wird da sehr viel getan. Wir schauen nach jungen Spielern die zum Team passen und die auch eine entsprechend Perspektive in Richtung 2. Liga haben. Es gibt viele Spieler, die sich anbieten, aber es muss eben auch mit der Leistung und der Qualität passen.“
Neben der sportlichen Arbeit ist jedoch auch eine gute mentale Vorbereitung auf die Spiele wichtig. Der neue Coach sagte dazu: „Die Konstanz kommt mit dem Alter, der Erfahrung und der Routine. […] Das ist meine Arbeit. Wir müssen gut trainieren, um gut vorbereitet zu sein. Wenn dann jeder Spieler im Spiel seine Rolle kennt und übernimmt, ist das auch kein Problem. Wenn ich gut vorbereitet bin, habe ich als Spieler auch die mentale Stärke.“
Letztendlich blieb noch die Frage, welches Eishockey man in der nächsten Saison in Chemnitz erwarten könne. Dazu antwortete André Dietzsch: „Erst wenn ich komplett alle Spieler an Bord habe, kann ich sagen, was die einzelnen Spieler leisten können. Danach wird sich richten, wie das letztendliche Spielsystem aussehen wird. Eines kann ich jedoch schon sagen: Wir werden uns nicht mit fünf Mann hinten reinstellen, sondern das zeigen, was eine junge Mannschaft ausmacht. Wir werden Laufbereitschaft sehen und viele Versuche, den Gegner in seiner Zone unter Druck zu setzen.“
Nach den Worten zur Mannschaft betonte der sportliche Leiter Torsten Buschmann, wie wichtig die Durchgängigkeit zwischen dem Nachwuchs und der Oberliga-Mannschaft sei. Natürlich hänge es am Ende immer von den individuellen Leistungen ab, ob und in welchem Umfang der einzelne Spieler bei den Oberliga-Spielen zum Einsatz kommt und sich dort etabliert.
Zu der Frage, inwieweit die Differenzen zwischen ESBG und DEB Auswirkungen auf den Spielbetrieb in der Oberliga haben, erläuterte der 2. Vorsitzende des ERV 07 e.V. Jürgen Hammer, dass es für den Spielbetrieb der regulären Punktspielsaison keine Auswirkungen gebe. Die Oberliga werde im gleichen Rahmen wie in der letzten Saison stattfinden. Unklar sei nur, wie die Verzahnung der Oberligen mit der 2. Bundesliga am Ende der Saison aussehen werde.
Insgesamt war am gestrigen Abend eine grobe Ausrichtung für die nächsten Monate zu erkennen. Nun darf man gespannt sein, wie sich das Konzept nach und nach mit Leben füllt und natürlich vor allem wie konkret am Ende das Team aussehen wird. Es wird also noch einiges zu berichten geben.
Bilder: Tino Morandi