Eindrücke vom Freundschaftsspiel gegen Dresden
Erstes Saisonspiel – Ales Dvorak verabschiedet – etwa 600 Zuschauer in der Küchwaldhalle – Dresden dominiert erwartungsgemäß das Spiel, aber „sensationell“ starkes erstes Drittel der Wild Boys – Neu-Goalie Elmar Trautmann hervorragend – Endstand 0:8 (0:0, 0:3, 0:5) – Trainer Torsten Buschmann nicht unzufrieden.
Gestern fand das erste Vorbereitungsspiel der neuen Saison für die Chemnitzer Wild Boys statt. Dabei gastierte mit den Dresdner Eislöwen nicht nur eine Mannschaft aus der zweiten Bundesliga im heimischen Küchwald, sondern auch der Kooperationspartner der Chemnitzer Eishockeymannschaft. Für Chemnitz hingegen war die Partie das erste „richtige“ Spiel nach der ersten Woche intensiven Eistrainings und gleichzeitig auch die Saisoneröffnung. Dementsprechend groß war auch das Interesse sowohl der Dresdner wie auch der Chemnitzer Fans. Die Wild Boys präsentieren nun auch erstmals ihre neue Optik, die neuen Trikots und vor allem die neuen Spieler. Diese liefen auf Wunsch der Fans ohne Helm ein, um ihr „Gesicht zu zeigen“.
Vor dem Spiel galt es jedoch, den langjährigen Verteidiger der Wild Boys Ales Dvorak zu verabschieden, der nun eine Trainerstelle in seiner Heimat besetzen wird. Ales Dvorak war ein überaus geachteter und beliebter Spieler, was die Chemnitzer Fans veranlasste, ihn nach dem Spiel durch lang anhaltenden Beifall zu feiern und zu verabschieden.
Etwa 600 Zuschauer verfolgten dann das Spiel, wobei die angereisten Dresdner Fans mit ihren blau-weissen Trikots natürlich klar das optische Bild der Küchwaldhalle prägten. Was die Erwartungen an das Ergebnis betraf, so waren diese Überlegungen wohl eher theoretischer Natur, denn die Gäste aus der Landeshauptstadt galten als der klare Favorit der Partie. Viel spannender aus Chemnitzer Sicht war daher nicht so sehr das Ergebnis, sondern viel mehr, wie sich die junge und fast komplett neue Mannschaft von Wild Boys Coach Torsten Buschmann auf dem Eis zeigen würde.
Wer nun jedoch erwartet hatte, dass die Gäste den Wild Boys haushoch überlegen waren, wurde enttäuscht, denn das erste Drittel verlief aus Chemnitzer Sicht fulminant. Trotz dessen, dass die Gäste das Spiel zu dominieren wussten, scheiterten die Eislöwen immer wieder am Chemnitzer Kasten. Dabei war es neben dem engagierten Abwehrspiel vor allem Neu-Goalie Elmar Trautmann, der den Führungstreffer der Dresdner zu verhindern wusste. Die Eislöwen sind zwar optisch überlegen und haben die größeren Spielanteile, sind aber nicht effektiv genug im Abschluss. So endet das erste Drittel zur vollen Zufriedenheit der Chemnitzer Fans mit einem Pausenstand von 0:0. Torsten Buschmann äußerte sich dementsprechend anerkennend zur Leistung seines Teams und bezeichnete das erste Drittel als „sensationell.“
Ebenso engagiert begann das zweite Drittel, bei dem Chemnitz zusehends Fahrt aufnahm und sich mehr und mehr auch vor dem Dresdner Tor zeigte, dass jetzt von Christian Hacker bewacht wurde. Ein Pfostenkracher von Tobias Rentzsch sorgte für entsprechende Spannung. Nun zeigte sich jedoch die Abgeklärtheit der Eislöwen, denen in der Folge zwei Tore durch Sami Kaartinen (24. Minuten) Hugo Boisvert (27. Minute) gelangen. Kurz darauf unterbrach ein kleiner „Schaukampf“ von Michael Stiegler und David Hajek das Spielgeschehen.
Etwa zur Hälfte des zweiten Drittels nahm nun auch Torsten Buschmann den Wechsel des Torhüters vor – für Elmar Trautmann hütete nun Louis-Vincent Albrecht den Kasten der Wild Boys. Dresden spielte weiterhin dominierend, der Anschlusstreffer lag jedoch in der Luft, als Michal Vymazal vor dem Dresdner Tor auftauchte und nur durch Christian Hacker aufgehalten werden konnte. Dresden, weiterhin dominierend, legte nun eine Schippe drauf und so musste Louis-Vincent Albrecht nach einem Schuss von Carsten Gosdeck bald hinter sich greifen. So ging es mit einem anständigen Ergebnis von 0:3 in die Pause.
Im Schlußdrittel war Dresden klar dominierend, hatte die entsprechende Anzahl von Chancen und prüfte den Chemnitzer Torwart entsprechend. Chemnitz verteidigte engagiert, konnte nun jedoch den Bundesligisten nicht mehr so stark Paroli bieten. So war es nicht verwunderlich, dass nun Dresden die Führung weiter auszubauen verstand. Für Dresden erzielten David Hajek, Carsten Gosdeck und Veit Holzmann weitere Tore. Vier Minuten vor Ende des Spiels entschied der Schiedsrichter wegen Behinderung auf ein technisches Tor für Dresden. Kurz vor Ende der Partie nahm Torsten Buschmann den Torwart zugunsten eines sechsten Spielers vom Eis, was jedoch durch den Eislöwen Justin Kurtz ausgenutzt wurde, der zum Endstand von 0:8 ins leere Tor einschoss.
Trotz des erwarteten Ergebnisses war Trainer Torsten Buschmann insgesamt nicht unzufrieden mit dem Spiel „Wir stehen seit einer Woche als Mannschaft auf dem Eis. Es war unser erstes Spiel und der Gegner als Bundesligist entsprechend ausgestattet. Unsere Mannschaft hat jedoch sehr gut gegengehalten.“ Als Trainingsschwerpunkte stehen nun in den nächsten Tagen und Wochen neben den bisherigen Trainingsinhalten auch vermehrt Taktik- und Gruppeneinheiten auf dem Plan.